Ich, Afra Riemer, begleitete fachlich die Waldwochen an der Ev. Grundschule-Babelsberg, die in den Monaten August und September 2013 stattfanden. Für mich waren die Waldwochen eine große persönliche aber auch fachliche Bereicherung. Warum? Hier meine Eindrücke. Mit jeder Kamuffelklasse war ich zwischen zwei und fünf Tagen am Griebnitzsee vier Stunden lang unterwegs. Ich nahm sie an der Bushaltestelle in Empfang. Nach einem kurzen Fußweg gelangten wir direkt in den Wald. Wir schnitzten, stellten ein Kräuterbalsam her, bauten ein Waldsofa, beobachteten Wildschweine, horchten einem Mistkäfer beim Summen zu, bestimmten Bäume und Wildkräuter und hörten ein Waldmärchen. Manch eine Pilzsammlerin schmunzelt wohl jetzt über ein lustiges Waldgesicht, das die Kinder an Lärchen gestalteten. Am ersten Tag waren die Kinder oft aufgeregt: was kommt auf mich zu und wie wird es sein, bei strömenden Regen im Wald unterwegs zu sein? Für viele Neuland. Im Laufe der Waldtage konnte ich Veränderungen bei den Kindern entdecken. Schon beim Frühstück im Wald merkte ich, dass sie ruhiger und ausgeglichener waren. Es herrschte eine friedliche, entspannte und trotzdem sehr kommunikative Stimmung. Sie konnten sich auf den Wald einlassen und der Wald wiederum wirkte auf die Kinder. Da wir häufig abseits der Wege unterwegs waren beobachtete ich, dass sie zunehmend sicherer in ihren Bewegungen wurden und sich bei schwierigen Passagen untereinander unterstützten. So ist auch mal ein Kind an seine Grenzen gestoßen und bekam Zuspruch, das sonst im Klassenraum selten Probleme hat. Bei allen Klassen ist mir aufgefallen, wie behutsam, freundlich und individuell die Klassenlehrerinnen und Pädagoginnen mit den Kindern umgegangen sind und mit welch einer Geduld, Kompetenz und Empathie bei Konflikten reagiert wurde. Die Waldwochen waren auch für mich eine ereignisreiche Zeit, in der ich sehr viel gelernt habe und an die ich gerne zurück denke. Afra Riemer www.landstreicherei.de