Soziales Lernen

Warum spielst du nicht mit? Darf ich mitspielen? Warum machst du das? Wie könnte es anders gehen? Kannst du mir bei der Aufgabe helfen. Komm, das probieren wir jetzt zusammen, ja?

In der Schule treffen jeden Tag viele große und kleine Leute aufeinander. Ganz klar, dass das nicht immer ohne Reibung oder Missverständnisse abläuft. Doch wie geht man damit um?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein gutes Miteinander eine wichtige Voraussetzung ist, um unbelastet lernen zu können. Damit das gelingt, will der Umgang miteinander immer wieder gelernt und geübt werden.

Innerhalb der Familie und in Kitas haben sich Kinder bereits in verschiedenen sozialen Situationen ausprobiert. Diese Erfahrungen greifen wir auf und versuchen, den Kamuffel-Kindern weiteres Handwerkszeug zu geben, welches notwendig ist, um gemeinschaftlich leben und arbeiten zu können.

Um auch unabhängig von aktuellen Situationen Sozialkompetenz wachsen zu lassen, haben wir in den Unterrichtsalltag regelmäßige Zeiten des Sozialen Lernens eingebaut.

So haben die Kinder in den vergangenen Jahren u.a. zu den Themen Freundschaft,  Regeln, Streit, Heimat, Gewaltfreie Kommunikation und zu dem großen Thema Gefühle gearbeitet.  Mithilfe von Spielen, Liedern, Geschichten, Gesprächen und Aktionen lernen  Kinder sich und auch die anderen besser kennen.

Streitschlichter­ausbildung

Wir bilden seit mehreren Jahren an unserer Schule interessierte Kinder zu Streitschlichtern aus. Nach einer halbjährigen Ausbildung und einem anschließenden Praktikum erwerben sie die Kompetenzen des Zuhörens, Spiegelns, Nachfragens, Neutralseins, Zusammenfassens. Sie können streitende Kinder in dem Prozess begleiten, eine geeignete Lösung für schwierige Situationen zu finden.
Während der Ausbildung arbeiten die Kinder auch an der Erweiterung ihrer eigenen sozialen Kompetenzen mit Hilfe von Spielen, Gesprächen und Geschichten. Sie lernen schrittweise das Mediationsverfahren kennen und üben dieses in Rollenspielen ein. Ihre praktischen Erfahrungen sammeln die Kinder anfänglich in den Pausen auf dem Schulhof.  Später werden sie dann auch auf Wunsch einzelner Kinder für einen Streitschlichtung angesprochen und führen diese dann selbständig durch. In ihren gelben Westen sind die Streitschlichter auf dem Schulhof in den Pausen für alle Kinder sichtbar.

Nachmittags­angebote

Offene Arbeit am Nachmittag

An unsere Schule beginnt die Nachmittagsbetreuung um 14 Uhr, am Freitag um 13 Uhr (für die Klassen 1-4). Im Nachmittagsbereich arbeiten wir offen. Das heißt, es befinden sich „vorbereitete Räume“ auf den verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Angeboten. Diese Angebote bieten einen Rahmen, in dem sich eigene Ideen entwickeln können. Jeder dieser Räume ist von einem Pädagogen/einer Pädagogin besetzt, der/die die Kinder bei ihrer Bildungsarbeit begleitet.

Spielpartner*innen, Spielgruppen und Spielräume können frei gewählt werden und die Kinder haben immer die Möglichkeit zum freien Spielen. Dabei entstehen oft situative Angebote und Gesprächsrunden.

Unsere Kollegen sind Begleiter*innen, Spielpartner*innen, Zuhörer*innen und Unterstützer*innen der Kinder und schaffen einen offenen und geborgenen Rahmen, indem die Kinder explorieren können.

An unserer Schule finden die Kinder in den verschiedenen Ebenen z. B.

  • die Bastel- Wohnküche
  • den Bauraum
  • die Bibliothek
  • den Kunstraum
  • die Ludothek (Gesellschafts- und Strategiespiele)
  • das Tonatelier
  • den Kickerraum
  • den Chillraum
  • den Sinnesgarten
  • die Werkbude
  • und den Schulhof.

Als festes Ritual im Alltag nehmen die Kinder täglich am gemeinsamen Kaffeestündchen teil. Unser Essensanbieter „BlauArt“ liefert die Zutaten. Die Zubereitung und das Verteilen werden mit den Kindern gemeinsam gestaltet.

Ab der 5. Klassenstufe nutzen unsere Schüler*innen am Nachmittag vor allem das Kleine Haus, unseren 2. Standort in der Karl-Liebknecht-Straße 23.

Am Nachmittag können alle Kinder nach Herzenslust auf dem Schulhof und in den Räumen spielen. Darüberhinaus gibt es eine Vielfalt von offenen und festen Angeboten, die zum Teil von Schuljahr zu Schuljahr variieren. Die festen Angebote finden einmal die Woche statt:

  • Orchester Kunterbunt: Beim Orchester Kunterbunt sind alle Kinder, die Lust auf gemeinsames Musizieren haben und seit mindestens 1-2 Jahren ein Instrument spielen, herzlich willkommen. Jedes Instrument kann mitmachen und die Stücke, die gespielt werden, ergeben sich aus der jeweiligen Besetzung.
  • MADILO („Mach Dich Locker“): Dies ist ein offenes Bewegungsangebot für alle Kinder in unserer Turnhalle.
  • Schulchor: In unserem Schulchor finden sich kleine und große Sänger*innen zusammen und singen gemeinsam unterschiedlichste Lieder.
  • Schülerband: Mittlerweile wurden schon zwei Schülerbands gegründet. Hier werden Songs selbst geschrieben und komponiert oder die Hits von heute gecovert.
  • Schnupperzirkus: Beim Schnupperzirkus werden verschiedene Zirkustechniken angeboten: auf der Rolle und dem Rola Bola lernt man das Gleichgewicht zu halten, genau wie auf der Kugel. Beim Jonglieren mit Tüchern, Bällen, Stäben und beim Spielen mit dem Diabolo muss man ganz schön viel im Blick behalten.
  • Tontopf: Im Tonatelier kann man seine eigenen Kunstwerke erstellen, brennen und bemalen. Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und es entstehen Schüsseln, Anhänger und Figuren.
  •  Fußball im Kiez: Einmal die Woche geht es ins Karl-Liebknecht-Stadion zum Fußballspielen.
  • Schülerzeitung: Bei der Schülerzeitung wird gefragt, geforscht, geschrieben und gelesen bis eine druckfertige Schülerzeitung entstanden ist.
  • Küchenzauberer: Hier kann man seine Fertigkeiten beim Kochen und Backen vertiefen, nach Rezept Leckereien zaubern oder sich selbst welche ausdenken. Nach der aufregenden Arbeit kann man seine Zaubereien dann natürlich probieren.
  • Offener Kunstraum: Der offene Kunstraum bietet den Kindern die Möglichkeit, sich in verschiedensten Mal-und Zeichentechniken auszuprobieren und eigene Kunstwerke zu erstellen. Der Pädagoge ist dabei unterstützender Begleiter.
  • Mediatoren: Die Kinder haben die Möglichkeit sich als Schülermediator*innen ausbilden zu lassen und anderen Kindern bei Streit und/oder Gesprächsbedarf zur Seite zu stehen.
  • Tanz-AG: In der Tanz AG können sich die Kinder zu selbstgewählten Liedern Choreographien überlegen, sich ausprobieren und einfach nur tanzen.
  • Theater: Hier können die Kinder eigene Theaterprojekte entwickeln, unterschiedlichste Rollen einüben und diese dann bei einer Aufführung präsentieren.

Innerhalb des Schultages kooperieren wir mit unterschiedlichen Einrichtungen und Trägern und bieten als externe Angebote an:

  • Breakdance mit Viktor Kern
  • Angebote mit und vom Oberlin – Hort
  • Kooperation mit der Kirchengemeinde Babelsberg
  • Musikschule Bertheau & Morgenstern

Noch mehr Infos finden Sie in unserer Konzeption Nachmittagsbereich.

Hausaufgaben/ Schulaufgaben

Am ersten Elternabend der Kamuffelklassen wird über Umfang und Form der Hausaufgaben in der Klasse gesprochen.

Ab Klasse 4 gibt es regelmäßig Aufgaben, die außerhalb des Unterrichts bearbeitet werden sollen. Manchmal sind es Aufgaben, bei denen etwas geübt wird, das vorher Thema im Unterricht war (z.B. das 1×1 oder Vokabeln), manchmal sollen Unterrichtsinhalte vorbereitet werden (Dinge sammeln, recherchieren, sich informieren). Immer aber geht es bei diesen Aufgaben darum, Selbstständigkeit und Selbstverantwortung zu fördern.

Kinder und Eltern entscheiden, ob die Aufgaben am Nachmittag zu Hause (Hausaufgaben) oder in der Schule (Schulaufgaben) gemacht werden.

Unsere Schüler können  ab 14.15 Uhr in der Hausaufgabenzeit, die durch Pädagog*innen, ehrenamtliche Unterstützer oder Lehrer*innen betreut wird, Inhalte aus dem Unterricht üben und festigen und die Zeit zur Vorbereitung auf Präsentationen oder Überprüfungen nutzen.

In unserem „kleinen Haus“ stehen den Kindern täglich Räume zur Bearbeitung der Hausaufgaben zur Verfügung. Kolleg*innen aus dem Ganztagsbereich verstehen sich hier ebenfalls als unterstützende und helfende Begleitung.

Ferienbetreuung

Eine Betreuung bieten wir während der ersten Woche der Herbstferien und der ersten drei Wochen der Sommerferien von 8 bis 16 Uhr an. Diese vier Wochen sind eine sehr besondere und schöne Zeit, in der die Kinder an verschiedenen Angeboten teilnehmen und den Ort Schule noch einmal ganz anders erleben können. Während der zweiten Herbstferienwoche kann bei Bedarf eine Betreuung in der Evangelischen Grundschule Potsdam in Anspruch genommen werden. Außerdem besteht eine Kooperation mit dem Oberlin-Hort gegenüber, in dem eine Betreuung während unserer Schließzeiten bei Bedarf möglich ist.

Einige Wochen vorher müssen die Kinder hierfür schriftlich angemeldet werden, um die Planung zu erleichtern. Die Kosten für die Ferienbetreuung werden durch das Schulgeld abgedeckt. Für spezielle Angebote kann noch einmal ein Extra-Betrag erhoben werden.

Übergang 7.Klasse (Ü7)

Übergang an die weiterführende Schule (Ü7)

Schon lange vor dem Übergang an eine weiterführende Schule beginnt für viele Familien eine aufregende Zeit. Damit Sie in diesen Monaten gut informiert sind, ist es uns wichtig, Sie und ihr Kind gut zu begleiten.

Die wichtigsten Informationen erhalten Sie zu Beginn des Schuljahres auf einem Elternabend zum „Ü7-Verfahren“.

Auf einer ganz anderen Ebene, aber nicht weniger wichtig, sind die Informationen, die ihre Kinder von den ehemaligen „Sechsties“ bekommen. Per Mail oder bei einem Besuch werden hier ganz persönliche Erfahrungen weitergegeben.

Innerhalb des ersten Halbjahres haben interessierte Sechstklässler*innen die Möglichkeit weiterführende Schulen für einen Vormittag zu besuchen und am Schnupperunterricht teilzunehmen.
Am Ende des 1. Halbjahres beraten die Fachlehrer*innen der Klasse in einer Klassenkonferenz  über die Gutachtenempfehlung und führen mit den Familien ein Beratungsgespräch durch.

Weitere Informationen zum Ü7 Verfahren finden Sie hier: MBJS

 

Fördern und Fordern

Jedes Kind lernt anders und in seinem eigenen Tempo. Uns geht es darum, die Kinder auf diesem individuellen Lernweg zu begleiten und herauszufordern.

Wir setzen dies um, indem

  • wir differenzierte Aufgaben anbieten:

So kann ein Kind zum Beispiel Angebote aus einer anderen Klassenstufe bekommen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Kind Aufgaben erhält, die seinem jeweiligen Lernstand oder Interesse entsprechen.

  • wir regelmäßig standardisierte und weitere diagnostische Tests durchführen:

Es werden beispielsweise einige Individuelle Lernstandsanalysen, die Hamburger Schreibprobe und Orientierungsarbeiten in den Klassen 1-6 geschrieben.

  • einige Kinder die Kleine Lerngruppe besuchen:

Dies ist eine Gruppe, in der vor allem Kinder mit einem festgestellten Förderbedarf ,unterstützt von einer Sonderpädagogin, kleinschrittig lernen.

  • wir eine Kurszeit in der Stundentafel verankert haben:

Unsere Pädagog*innen bieten in der 2./3. Klasse verschiedene Kurse innerhalb einer Lernzeit am Vormittag an. Es gibt kreativ-künstlerische und sportliche Angebote, Übungskurse in Deutsch und Mathematik auf verschiedenen Niveaus und  naturwissenschaftliche Angebote.

  • häufig zwei Pädagog*innen den Unterricht gestalten:

Dadurch entstehen Lernsettings, in denen einzelne Kinder oder kleine Gruppen eng bei ihrem nächsten Lernschritt unterstützt werden.

Gemüseackerdemie

Selbstgeerntete Möhren schmecken doppelt so gut.
Und das ist nicht die einzige Erkenntnis, wenn Kinder ihr eigenes Gemüse anbauen und ernten.

Seit 2015 betreuen die Schüler*innen der vierten bzw. fünften Klasse einen eigenen Acker auf dem Gelände der königlichen Hofgärtnerei im Schlosspark Babelsberg.

Unter der fachlichen und pädagogischen Anleitung der Gemüseackerdemie bauen die Kinder dort mehr als 25 verschiedene Gemüsearten nach ökologischen Kriterien an. Die Ernte wird im Anschluss vermarktet, so dass die Kinder die vollständige Wertschöpfungskette des Gemüses erleben und selbst gestalten.

Nachdem im April die Jungpflanzen in die Erde kommen, wird der Acker einmal in der Woche im Rahmen der Werkstattarbeit von den Kindern gepflegt. Schon nach wenigen Wochen können dann die ersten Radieschen geerntet werden und spätestens im Sommer reichen die Erntetaschen manchmal nicht aus, um die ganze Ernte zu transportieren.

Schulische Veranstaltungen

Eine Schulchronik, bestehend aus mehreren großen A3 Ordnern, liegt bei unterschiedlichen Veranstaltungen für Sie zur Ansicht bereit. Sie finden eine Vielzahl von Fotos und Berichten, die einen Einblick in unser Schulleben seit Gründung dieser Schule im Jahr 2006 gibt. Unser Schulalltag ist durch wiederkehrende Feste und Veranstaltungen geprägt und fast täglich erleben wir spannende, überraschende, lustige, zum Nachdenken anregende Dinge, die man „in die Welt hinausschrei(b)en“ möchte.

Es seien hier nur einige schulische Veranstaltungen genannt, die aber nicht nur auf dem Schulgelände stattfinden:

  • Andachten und Gottesdienste
  • Herbst- und Frühjahrsputz
  • Tag der offenen Tür
  • Schulkonzert in der Friedrichskirche
  • Hoffbauer – Gala
  • Ökumenisches Fußballfest
  • Sternensinger
  • Schulfasching
  • Klassenfahrten (einmal jährlich)
  • Sommersportfest im Strandbad BabelsbergKlassenausflüge
  • Wettbewerbe (z.B. Mathe-Olympiade, Känguru Wettbewerb)

Zirkus macht Schule

Innerhalb unseres Schullebens spielt die Zirkuspädagogik eine große Rolle. Nicht nur am Nachmittag, sondern auch innerhalb des Sportunterrichts am Vormittag bieten wir zirkuspädagogische Inhalte an.

In der vierten Klasse arbeiten die Kinder wöchentlich für zwei Stunden mit drei Zirkuspädagog*innen an unterschiedlichen Stationen und Geräten.

Auch die jahrgangsgemischten Kamuffelklassen kommen in den Genuss, Zirkus für mehrere Monate als Unterrichtsfach zu erleben. Dabei wechseln sich die Kamuffelklassen halbjährlich ab.

Es bietet sich stets an, fachübergreifend zu arbeiten, um z.B. Bühnenbilder und Musikbeiträge zu gestalten, sowie Sprechrollen einzuüben.

Zirkuspädagogik

  • fördert die motorische Entwicklung aller Beteiligten,
  • stärkt die Kooperationsfähigkeit,
  • fördert das soziale Lernen und Inklusion
  • ist motivierend,
  • stärkt die Gemeinschaft,
  • steigert das Selbstwertgefühl,
  • ermöglicht es allen Kindern auf ihrem Niveau einen Beitrag zu erbringen,
  • macht Spaß,
  • wirkt sich langfristig positiv auf die Gemeinschaft aus,
  • hat eine positive Außenwirkung.

Krönender Abschluss der Arbeit nach einem halben Schuljahr ist immer eine Zirkusaufführung. Die begeisternden Gesichter der Kinder, der Stolz in ihren Augen und der Applaus der Zuschauer sind Beweis genug, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.